Freitag, 23. September 2016

Vorletzter Tag: Auf ein letztes Mal!

Wie im Post über den Roadtrip schon angesprochen konnte ich in meiner letzten Woche noch einen richtig coolen Trip unternehmen!

Donnerstags traf ich mich nochmal mit ein paar Freunden zum Lunch. Ein letztes Mal mit Ihnen essen, reden, danach wohl Abschied nehmen. Meine eine Freundin, Rachel aus Texas, sagte dann, dass sie uns wenn wir wollen noch einen Flug nach Norden organisieren kann! Zur Erinnerung: Mit Rachel war ich am Arctic Circle. Sie arbeitet für ein Touristenunternehmen und hatte wie ich auch ihre letzte Woche (wir verließen Alaska am gleichen Tag). Da die Touristensaison bald zu Ende ging durfte sie Freunde auf Busse oder Flugzeuge verteilen, sofern noch Plätze frei waren. Wir konnten also eine FLug, der eigentlich 500$ wert ist umsonst bekommen.

Also gab sie Sid und mir den Samstag, 6pm am Flughafen. Falls die Plätze noch frei sind krz vor knapp können wir sie haben. Und wir hatten Glück! Deswegen hatte ich einen Tag bevor ich in den großen Flieger steigen sollte einen "Pobeflug" mit einem kleinen Flugzeug.

Wir waren mit Pilot 8 Leute im Flugzeug. Damit war das Flugzeug voll.
Ziel des Fluges war Coldfoot. Coldfoot ist ein Dorf nördlich des Arctic Circles am Dalton Highway. Insgesamt leben 15 Einwohner in diesem Dorf und sie betreiben ein kleines Diner und eine Werkstatt für die ice Road Truckers, die auf Ihrem langen Weg nach Prudhoe Bay (Deadhorse) etwas zu Essen und hauptsächlich neue Reifen brauchen. Die braucht man auch, denn der Dalton Highway ist 666km lang und knapp 600km davon sind Schotterpiste!

Für Sid und mich ging es jetzt ins Flugzeug. Sid musste sich mit seinen 1,88cm ins Flugzeug falten. Nun bekam jeder Kopfhörer, damit er zum Einen den Piloten hören konnte und zum Anderen nicht vom Lärm der circa 1m entfernten Propeller taub wurde.
Der Flug dauerte eine Stunde. Ich sah nochmal alles, was mir in den vergangenen Monaten so lieb geworden ist. Alaske in seiner ganzen Pracht!
Ich sah Fairbanks, meine Stadt und neue Heimat.
Die Universität, meine erste Arbeitsstelle!
Danach die ganzen Cabins, die sehr weitläufig verstreut sind!
Die Pipeline, Steese Highway, Elliot Highway und danach Dalton Highway!
Die White Mountains, in welchen in während Pinnell Mountain wandern war.
Den Yukon River, der sich wie eine rießige Schlange durch die Landschaft bewegte.
Die abertausende Seen, die die Landschaft löcherten!
Die Weiten, die unberührte Natur, die Bäume, die Tundra, die Sträucher, die jetzt alle schon ihre Farben in herbstlich wechselten und dsomit alles in ein dunkles rot oder helles gelb färbten.
Der erste Schnee, der unter der Woche fiel und schon liegen blieb.
Was soll ich sagen: Alaska hat sich noch einmal von seiner besten Seite präsentiert. Ein Land, dass man lieben muss und nie wieder gehen lassen sollte.

Während unseres Anfluges auf Coldfoot wurde es dann schon leicht dunkel. Der Pliot funkte ein Signal auf einer gewisen Frequenz und plötzlich gingen in der Ferne die Signalleuchten einer Landebahn an. Wir setzen zur Landung an.
Nach dem Aussteigen inspizierten Sid und ich erstmal den Flughafen von Coldfoot. Die Landebahn war aus Schotter, die Signallampen waren Hütchen mit LED's obendrauf, die miteinander verkabelt waren, es gab eine kleines Wellblechhäuschen für Reparaturen am Flugzeug und einen LKW mit Kerosin. Das war es. Ein Flugplatz irgendwo im Nirgendwo.
Eine Touriführerin sammelte uns ein und es ging mit einem kleinen Bus nach Wisemen, dem zweiten Dorf zwischen Fairbanks und Prudhoe Bay und nur circa 30km von Coldfoot entfernt.
Wisemen beherbergt 12 Einwohner. Die Einwohner hier leben, wie die Einwohner von Coldfoot, von einem Moose pro Jahr (jede Familie darf ein Moose pro Jahr schießen) oder Caribou (5 am Tag pro Person). Es geht circa alle drei Monate mal nach Fairbnaks zum Einkaufen, wobei es ein dreitägiger Trip ist mit ein Tag Anfahrt, ein Tag Einkaufen und ein Tag Heimfahrt. Die Einwohner produzieren ihren eigenen Strom mit Solarzellen, Windturbinen oder Generatoren, heizen mit Holz und so weiter. Damit man eben so wenig wie möglich aus Fairbanks hoch bringen muss.
Aber die Einwohner haben auch ein Labtop und Internet. Unsere Führerin meint, dass Amazon ihr Leben sehr erleichtert hätte! Sie bestellen etwas, dann kommt es nach Fairbanks, wird einem Trucker oder Touriflugzeug mitgegeben und dann dort oben verteilt. Unsere Touriführerin war nämlich unter anderem die Postbotin für beide Ortschaften, wobei Post nur zweimal die Woche ankam.

Was soll man sagen? Ein beschauliches Leben dort oben. Wobei es für mich wohl doch zu langweilig wäre. Es gibt nämlich nur zwei Kinder in beiden Dörfern. Ein 4-jähriges Mädchen und ein 18-jähriges Mädchen, welches jetzt nach Faribanks zum Studieren geht. Alle anderen Einwohner sind über 40 Jahre und meistens Leute, denen das Leben mit der vielen Technik zu stressig wurde und jetzt dort oben siedeln. Unsere Touriführerin zum Beispiel war 55 Jahre alt, kam aus Houston, Texas, und zog vor 10 Jahren nach Coldfoot.
Danach trafen wir noch (rein zufällig) den State Trooper für beide Dörfer. Dieser Trooper ist für den ganzen Bereich des Dalton Highway zuständig, muss also abertausende Quadratkilometer überwachen! Er hat aber nie Probleme mit Einheimischen, sondern eher mit Sportschützen, die einen Elch schießen wollen und die Regeln nicht einhalten. Für Sportschtzen (aber nicht für Alaskaner) gilt nämlich, dass nur eine Armbrust zur Jagd erlaubt ist und natürlich die wichtigste Regel dort oben: Das Erlegte muss verwertet werden!!!
Wenn also ein SPortschütze mit einem Gewehr ein Mosse erschießt und den Kadaver dann nicht ordentlich verwertet und einfach vergammeln lässt, dann wird der State Trooper dies untersuchen, den Schützen ausfindig machen und ihn verknacken.
Um so einen großen Bereich ordentlich zu überwachen wurden uns die Transportmittel des Troopers aufgezählt. Er hat ein SUV als Polizeauto, ein Schneemobil, ein ATV, ein Boot, ein Flugzeug und einen Helikopter. Kurz: Er hat alles was man braucht, um so ein Gebiet zu überwachen. Natürlich gehört auch die Instandhaltung seines Fuhrparks zu seinem Job und er ist zugleich noch Aufseher des Flugplatzes in Coldfoot.

Gegen 11pm ging es dann wieder in unser kleines Flugzeug. Mittlerweile war es dunkel geworden. Wir fuhren wieder auf die Schotterpiste, hoben ab. Hinter und gingen die Lichter der Landebahn aus. Jetzt war es dunkel um uns herum. Rechts und links kein Licht zu sehen. man hörte nur das Brummen der Motoren, sah ab und zu das Licht eines LKW's auf dem Dalton Highway und natürlich die Nordlichter am Himmel. Es war ein guter Moment um noch einmal die vergangenen Monate zu reflektieren. Sid schlief, ich schaute in die Dunkelheit.
Gegen Mitternacht ging es in den Anflug auf Faribanks. Die Lichter in den weiträumig verstreuten Cabins sahen wie Sterne aus. Leuchtend, weit auseinander und von uns gesehen weit entfernt. Wir überflogen nochmal die Uni, die von oben interessant aussah. Mein Insitut mit den Antennen.
Danach ging es in den Landeanflug und wir waren wieder am Boden.

Mein letztes Alaskaabenteuer. Alaska von oben. Ich wusste wieder, warum ich dieses Land so liebe!
Und mir wurde klar: Ich hatte viele Abenteuer hier und habe viele coole Geschichten erlebt. In 24 Stunden sollte ich auf der anderen Seite des Flughafens stehen und meinen Rucksack aufgeben.
Ob ich dafür bereit war wusste ich nicht. Es war Zeit heimzugehen. Aber wollte ich das auch? Das sollten die nächsten 24 Stunden zeigen.

Wie immer noch ein paar Bilder:


Grüße aus dem Flugzeug!

Unsere Maschine in Coldfoot.
Dahinter der "Hangar" und der Kerosin-LKW.

Im Flugzeug. Hinter mir saß nur noch Sid.

Der Yokun River bahnt sich seinen Weg.

Sidney Hira Ghelerter, bester Mann!

Alaska, Land der tausend Seen!

Herbsfarben anfang September.

Flugplatz Coldfoot.

Wisemen. Einwohner machen ihr kleines Lagerfeuer.
Alaska!

Die Nordicht-Saison ist eröffnet!

"Wann fliegst du?"
"Am 11. Septmeber."
"Oh, dann wirst du die Nordlichter wohl nicht mehr sehen!"

"Jeder, wie er es verdient", dachte ich mir. Schade, aber es sollte wohl nicht sein.
Denkste! Ich hab es mir wohl verdient! Denn es wurde schweinekalt, der Himmel somit glasklar und ich durfte doch noch Norldichter sehen!

Am Mittwoch, den 31. August ging ich mit einer Freunden kurz raus spazieren. Dort trafen wir einen anderen Freund, der gerade eine Beziehung beendet hatte und etwas schlecht drauf war. Soviel zum Prolog.
Gegen 9pm verkaufte ich dann mein Auto. Zuviele Alaska-Erinnerungen hingen an meinem kleinen Subaru. Was für Strassen wir zusammen fuhren! Wo wir schliefen! Was ich mit ihm erlebt habe! Ihn zu verkaufen tat also etwas weh. Auch, weil es mir signalisierte, dass meine Zeit bald vorrüber ist. Deshalb ging ich gegen 10pm nochmals für einen Spaziergang raus. 
Draußen traf ich wieder meinen Kumpel von vorhin und wir unterhielten uns etwas. Hauptsächlich Biologie und Ordnung der Gesellschaft. Ich war froh, dass dieses Gespräch bis Mitternacht ging. Es hatte zwar nur 1°C, aber ich war die Temperatur mittlerweile gewöhnt und die Sterne waren einfach zu schön anzuschauen. Außerdem war er ein guter Gesprächspartner.
Gegen Mitternacht schuate ich dann abermals in den Himmel und konnte ganz leicht grüne Fäden erkennen. Ich fragte ihn, ob ich bescheuert bin oder ob das schon Nordlichter sind. Er war plötzlich total aufgeregt und sagte: "Die ersten Nordlichter! Eike, die ersten Nordlichter!".
Die Nordlichter wurden dann so stark, dass man sie trotz der Lichtverschmutzung auf dem Campus und in Fairbanks sehr gut sehen konnte! Ich konnte sogar zwei Photos mit meinem Handy machen! Danach steckte ich das Handy weg und genoss.
Und wie stark die Nordlichter waren! Für eine Stunde tanzten sie am Himmel! Und sie wechselten auch die Farben! Aus grün wurde mal rot, was nicht sehr oft vorkommt.
Aus den Studentenwohnheimen drückten sich nun die Studenten herraus. Erstsemester sahen die Nordlichter teilweise zum ersten Mal, alte Hasen freuten sich, sie nach einem halben Jahr wieder zu sehen. Sie haben sie begrüßt wie alte Freunde. Es war 1 Uhr nachts und der Campus war total belebt. Man hörte nur Ausrufe des Staunens, sah Leute die Bilder machen oder andere (wie ich), die einfach im Gras oder auf einer Mauer lagen und das Spektakel genossen.

Die Nordlichter sind schon faszinieren. Es gibt soviele Legenden und Mythen um sie, die mir alle erzählt wurden.
Wer jetzt aber wissen will, wie die Nordlichter wirklich funktionieren, der sollte mal diesen Link abchecken! Da wird es ziemlich gut erklärt:
Wie entstehen Nordlichter? - TheSimplePhysics




Hier noch meine zwei Bilder von den Norldichtern. Mit dem Auge sieht man sie viel besser und intensiver, ich war froh, dass mein Handy überhaupt etwas aufnehmen konnte:


Anfang September. :p

Habe mein "Übergangsjäckchen" an! Winter is coming!

Road Trip nach Anchorage

Jetzt kam schon lange nichts mehr Neues. Das heisst nicht, dass ich nichts mehr unternommen habe! Im Gegenteil! Ich war einfach so beschäftigt mit Arbeiten, Freunden treffe, raus gehen, Alaska genießen und so weiter, dass ich einfach keine Zeit hatte große Reden hier zu schwingen. Soll es geben!

Momentan bin ich in New York und warte darauf, dass meine Begleitung ausschläft. Es ist also etwas Zeit.

Am Wochenende des 2.-4. Septembers stand mein letztes volles Wochenende in Alaska an. Was tun? Nochmal rausgehen wandern? Naja, hatte meine Ausrüstung schon gesäubert und es wurde auch schon kalt (die Minusgrade wurden in der Nacht schon locker erreicht!). Ich entschied mich, mich an meine Freunde zu hängen und mit Ihnen das Wochenende zu genießen. Alle Studenten waren eine Woche zuvor wieder eingezogen und so war genug Leben im Studentenwohnheim und Abends fand man auch immer wieder etwas zu tun.

Damit ich mit meiner Bachelorarbeit rechtzeitig fertig werde saß ich freitags bis 6pm im Insitut und habe gearbeitet. Dann ging es heim, etwas Essen und danach wurde der berühmtberüchtigte Red Solo Cup gefüllt. Mein Jägermeister musste ja auch leer werden. Leicht angehieter ging es dann gegen 8pm zu Capture-the-Flag auf dem Lower Campus. Bei Capture-the-Flag wurden die circa 400 Stundenten in zwei Teams eingeteilt. Nun bekam jeder eine mit Mehl gefüllte Socke und musste in das Hauptquartier seiner Mannschaft gehen. Im HQ stand auch die Flagge des Teams. Ziel war nun die Flagge des anderen Teams aus ihrem HQ zu erobern und sie ins eigene HQ zurück zu bringen. Dabei durfte man mit den Socken werfen und sobald man getroffen wurde, musste man ins Gefängnis und durfte bis zum "Jailbreak" nicht mehr am Spiel teilnehmen. Es war mein drittes oder viertes Capture-the-Flag in Alaska und es macht einfach Spaß, mit so vielen Leuten zu spielen!

Nach dem Spiel (11pm) kam dann mein bester Kumpel Sidney zu mir sagte: " Hey Eike, ich fahre dieses Wochenende nach Anchorage. Willst du mitkommen?" "Warum nicht? Wann willst du denn fahren?", sagte ich. "30 Minuten?!?"
Also ging es zurück ins Wohnheim, ich schnappte meinen Schlafsack, 2-3 Kleisungsstücke, meine Kamera, noch ein Bier und los ging es. Erstmal kurzer Stopp bei Taco Bell für einen Mitternachts-Burrito. Dann ging es auf den Parks-Highway. 580,973 km Strasse lagen vor uns. Mit 5 Dörfern. :D

Gegen 2 Uhr nachts wollte Sid dann kurz pausieren. Wir hielten an und ich stieg aus und hatte wohl einen meiner schönsten Momente in Alaska.
Durch die -2°C war der Himmel glasklar und man konnte schon die Nordlichter sehen, was für Anfang Septmeber recht ungewöhnlich ist! Ich hatte also Glück, denn alle Einheimischen haben mir gesagt, dass ich sie nicht mehr sehen werden. Aber es kam anderst. Der ganze Himmel war grün mit den Nordlichtern. Sie tanzten und veränderten sich die ganze Zeit. Zwischen den Nordlichtern konnte man jeden einzelnen Stern am glasklaren Himmel erkennen. Den großen Wagen, den Polarstern und so weiter. Ich hatte dazu handgestoppte 0,4 Promille, war also leicht angehietert. Da stand ich nun, mit 3 Jacken an, es war etwas kalt, aber unbeschreiblich schön! Sid musste mich zurück in seinen Truck zerren, sonst wäre ich wohl dort bis zum Morgengrauen stehen geblieben!

Danach ging es weiter. Wir fuhren bis 5 Uhr in der früh, natürlich immer von Nordlichtern umgeben, fuhren rechts ran, holten unseren Schlafsack raus und schliefen dann auf den Sitzen seines Trucks.

Am nächsten morgen ging es dann gegen 9 Uhr weiter. Nach kurzer Fahrt stoppten wir kurz am Aussichtspunkt des Mt. McKinely bzw. Denali. Des höchsten Berges des Nordamerikanischen Kontinents. Denali ist athabaskisch und beduetet "Der Große".

Danach ging es weiter nach Anchorage. Sid erledigte kurz die Dinge, die er in Anchorage erledigen musste (dauerte 45 Minuten) und danach gab es lecker Pizza bei Moose Tooths. Während dem Essen kam dann die Frage auf: Was machen wir eigentlich hier? Gibt es einen Plan? :D
Daraufhin wurde ein Plan (zumindest für die nächsten 5 Stunden) kreeirt. Wir fuhren zu Flattop-Mountain, einem Berg direkt neben Anchorage.Hoch und runter ist es nur eine 5km lange Wanderung, aber teilweise musste man den Felsen auf allen Vieren hochklettern. Es hört sich also nicht viel an, aber der schnelle Höhengewinn macht es doch zu einer etwas anstrengenderen Wanderung. Zumindest, wenn man ganz hoch will.
Oben angekommen wurden wir dann belohnt. Der WInd blies über das Plateau des Berges. Es wehte eine Amerikaflagge an der Spitze im doch starken Wind und Wanderer machten Bilder mit der Flagge. Links von uns lagen die Fjorde Richtung Kenai-Halbinsel (auch Hope, wo ich mal gecampt habe), vor und lag Anchorage und der Pazifische Ozean und rechts von uns ragte Denali aus den anderen Bergen hervor. Während wir einen Tag vorher noch von Fairbanks aus den 350km entfernten Denali von seiner Nordseite betrachteten konnten wir ihn nun aus circa 250km Entfernung von seiner Südseite sehen. Ein majestätischer Anblick! Vor allem, da Denali sein eigenes Wetter macht und dadurch oft von Wolken umgeben ist. Wir hatte Glück!
Nach kurzer Rast ging es dann wieder den Berg hinunter und es kam wieder die Frage aus: Was tun?!?
Ab ins Auto, zu Walmart etwas zu trinken kaufen. Dort stand dann ein Sofa, welches so bequem war, dass wir circa 30 Minuten drauf saßen und fast eingeschlafen sind. Sid fragte mich hundertmal, ob ich es ihm nicht kaufen will. :D
Danach ging es nach Anchorage Downtown. Es war gegen 8pm. Die Läden schlossen, wir schlenderten etwas rum, gingen runter zum Meer und dann zurück ans Auto. Jetzt hieß es wieder einen Schlafplatz suche. Also wieder zu Walmart. Der Plan war, auf dem Walmart Parkplatz zu schlafen. Dieser Walmart machte allerdings um Mitternacht zu und alle Fahrzeuge wurden des Parkplatzes verwiesen! Unerhört! Wenn du uns nicht wollen, dann gehen wir eben zu Fred Meyers und schlafen da auf dem Parkplatz. Gesagt getan.
Am nächsten morgen ging es dann in den Fred Meyer zum Zähne putzen und zur Morgentoilette, Sid kaufte sich Pommes zum Frühstück, mir wurde über als ich ihn um 8am Pommes essen sah und das Auto roch wie in einem Pumakäfig.

Sid wollte auf jeden Fall nun in die Kirche. Ich war nicht so scharf darauf und schnappte mir seinen Truck und fuhr etwas durch Anchorage. So ein Truck ist schon riesig, aber ich durfte ihn auch schon ein paar mal in Fairbanks fahren seit ich mein Auto verkauft hatte.

Nach der Kirche wieder die Frage: Was nun? Wir fuhren auf gut Glück durch die Stadt und plötzlich schrie Sid neben mir: "Let's go to the zoo!". Ich war sofort dabei und 20 Minuten später kauften wir (Alaska resident redzierte) Eintrittskarten. Und so sah ich auch meinen Eisbären in Alaska. Zwar nicht in freier Wildbahn (was auch sehr gefährlich und teuer ist), aber ich habe einen Eisbären in Alaska gesehen!

Gegen 3pm verließen wir dann Anchorage und machten uns auf den Heimweg. In Nenana stoppten wir und besuchten die Verhagens (Freunde von uns) und bekamen noch etwas Gutes zu Essen. Es sollte mein letztes Mal in Nenana sein. Das stimmte mich schon traurig.

Aber schlechte Laune kam auf diesem Roadtrip viel zu kurz! Sid und ich mobbten uns permanent (wie gute Freunde eben so sind) und wir tauschten bescheurte Lieder der eigenen Kultur aus. Er mochte das Lied "Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei" sehr gerne und ich konnte mich mit Toby Keiths "Courtesy of Red, White and Blue" anfreunden. Aber Obacht ebi letzterem: Jedes Anhören dieses Liedes führt zu Gehirnzellenverlust und es kann Spuren von Freiheit enthalten! :D :D

Das war also mein letztes volles Wochenende in Alaska. Nächsten Sonntag um Mitternacht sollte ich schon am Flughafen einchecken. Es hieß also die Arbeit beenden, packen, Auf Wiedersehen sagen. "Anchorage war wohl mein letzter großer und cooler Trip", dachte ich mir. Dem sollte nicht so sein. ;)

Zum Schluss wieder ein paar Bilder:
Eike und Denali. ;)

On top of Flattop Mountain

Denali aus der Ferne, davor liegt Anchorage.

Sids Chevrolet, unser Zuhause.

Einfahrt in die Plamer-Wasilla Gegend durchs Mat-Su valley.

Wie gesagt, es ging steil nach oben!
Blick auf Anchorage und den Pazifischen Ozean.

Mein erster Eisbär!

Sidney Hira Ghelerter! Best man!