Montag, 25. April 2016

Spring Fest - Feiern ne Woche vor der Klausur

Am vergangenen Wochenende war Springfest auf dem Campus, in welches die Gun-Show eingebettet war. Ich gehe wieder chronolgoisch vor:

Donnerstag:
Morgens arbeiten und abends kochen. Dann haben mich ein paar Studenten gefragt, ob ich sie zum "Capture the Flag"-Game um 21 Uhr begleiten will. Da habe ich natürlich nicht nein gesagt. Wer sich über die Uhrzeit wundert, keine Sorge: Hier ist es momentan bis 22 Uhr hell und dann ist bis 24 Uhr das sogenannte Twiligth. Also Dämmerung.
Who's that chic? :O
Das Spiel an sich ist einfach erklärt: Die 200 Studenten wurden in zwei 100er Gruppen eingeteilt. Dazu gab es pinke oder gelbe Stirnbänder. Und dann bekam jeder der Studenten noch eine mit Mehl gefüllte, weiße Socke. Das war die Munition.
Für alle die noch nie "Capture the Flag" gespielt haben (also noch nie einen Ego-Shooter), hier die kurze Erklärung:
Jedes der beiden Teams bekommt eine Basis zugeteilt mit einer Flagge in ihrer Farbe. Die Basen waren circa 500 Meter auseinander. Also einmal quer über den Hauptcampus. Ziel ist es, die gegnerische Flagge zu erobern und sie in die eigene Basis zu bringen und natürlich zugleich seine eigene Flagge zu verteidigen. Da man natürlich keine scharfe Munition benutzen darf (auch wenn wahrscheinlich 95% der Mitspieler Waffen zu Hause hätten) wurden die Socken kreirt. Hat man einen Gegner mit einer Socke abgeworfen, so musste er in einen neutralen Bereich in dem auch die Spielleitung saß. Und er musste mit den anderen Getroffenen warten, bis man gerespawned, also  wiederbelebt, wurde.
Insgesamt also ziemlich lustig und alles ohne Gewalt. Außer dem armen Mädchen, dem ich aus 15 Metern vollspann die Socke ins Gesicht gezimmert habe... Das war dann wohl der schnellste Gesichtspuder (das Mehl) den sie je bekam!  Sie war dann natürlich auf Rache aus und hatte ne ziemlich große Klappe. Und ich kann bis heute nicht sagen, ob sie mich mochte oder ob sie einfach nur Vergeltung wollte. :D
Insgesamt hat es ziemlich viel Spaß gemacht, ging bis Mitternacht und man hat viele Leute kennen gelernt! Auch wenn man manche heute nicht mehr erkennen kann, da sie im Gesicht Kriegsbemalung trugen.


Freitag:
Freitags war dann offizieller Beginn des Springfest. Um 13 Uhr war Watermelon-Dropoff! Da steigt dann der Präsi der Uni auf eines der höchsten Gebäude und schmeißt eine Wassermelone runter und alle freuen sich! Und dann gibt es noch traditionelle Tänze und BBQ und Mud-Volleyball, also eine richtige Schlammschlacht! Hört sich nach Spaß an!... Also zumindest was die anderen sagen. Ich saß im Büro und hatte um 15:30 Uhr ein Meeting, also Arbeitszeit bis 17 Uhr.
Mein (aus Deutschland stammender) Betreuer Franz Meyer meinte nur mitten im Meeting: "Why aren't you at the Springfest? You're a student?" Mein anderer Betreuer Wade Albright meinte dazu nur: "But he's German! He has to work and fullfill his duty! Like you're working the whole day!" Wir haben alle gelacht und ein paar Witze über den pflichtbewussten Deutschen gerissen, die leider mehr als wahr sind wenn ich mich im Büro und bei den anderen Studenten umschaue. Ganz nach dem Motto: "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!"
Abends ging es dann für mich auf die Karaoke-Party! Hier hat jeder gesungen und sich teilweise bis auf die Knochen blamiert, hatte aber unglaublich Spaß! Und dadurch, dass jeder gesungen hat und jeder mitgesungen hat war es nicht blamieren! Das Wort gab es an diesem Abend in diesem Raum nicht! Es war einfach nur Spaß! 
Ich selbst habe mich dann als einziger an ausländisches Liedgut gewagt und meine Sprachkenntnisse unter Beweis gestellt. Als ob es meine Muttersprache sei habe ich dort oben "em Meys Reinhard sein Klassiker" "Über den Wolken" performt. Beim Aiaiai tobte der Saal! Jeder sang mit! Ich hatte sie gefesselt! In den Bann der deutschen Sprache gezogen! Sie lechtzten nach Goethe und Schiller! Da stand ich nun oben, schmetterte diese Ballade runter und der Plebs zelebrierte den König der neuen deutschen Welle! 
Aber diese Ballade erinnerte mich auch an meinen Abflug aus good old Germany, an den verregneten, dunklen Frankfurter Flughafen und an den Moment, als mein Flieger durch die Wolkendecke stieß und plötzlich in Sonnenlicht gehüllt war. Magisch! 
Die Menge tobt zu "Ride a cowboy"
Achso, und es gab auch den ein oder anderen Betrunkenen zu beobachten da an diesem Tag Case-Day war. Das bedeutet, dass man 24 Flaschen Bier, oder wie ich es nenne: Wasser, kauft und jede Stunde ein Bier trinken muss. Mittags nach 4 Stunden gab es anscheinend schon die ersten Opfer des Case-Days.

Samstag:
Samstags war dann Field Day. Da ich selbst erst um 10 Uhr aufstand habe ich die schlimmsten Alkoholleichen verpasst.
Am Field Day bin ich dann mit ein paar anderen Studenten vor das SRC gegangen, wo man alle möglichen Spiele von Takeshis Castle über Mittelalter-Schwertkampf bis hin zu Wett-Essen von irgendeinem extrem ekligen Zeug machen konnte. Es war sogar so warm, dass ich in langer Hose und T-Shirt geschwitzt habe!
Nach 2-3 Aufgaben von Takeshis Castle gings dann zur Gun-Show und diese Geschichte kennt ihr ja schon!
Fragt mich nicht, warum dieser Mann mitten im Bild ist und die Sicht versperrt! Ich hab keine Ahnung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen